OT: Jigsaw; Kanada, USA 2017; Regie: Michael Spierig, Peter Spierig; Darsteller: Laura Vandervoort, Tobin Bell, Callum Keith Rennie, …
Nach dem die äußerst erfolgreiche Horror-Thriller-Reihe „Saw“, auch gerne verächtlich als Folter-Pornos bezeichnet, mit dem 7. Teil im Jahr 2010 beendet wurde, war es lange ruhig um das Franchise. Nun, ganze sieben Jahre später, kommt mit „Jigsaw“ endlich ein neuer Teil in die Kinos.
Der 7. Teil trug den Untertitel „Vollendung“ und die Reihe wurde damit quasi offiziell beendet. Das Ende des Films bot aber durchaus Anknüpfungspunkte für eine Fortsetzung. Dies werden zwar in „Jigsaw“ nicht beachtet, trotzdem handelt es sich beim neuen Film um eine richtige Fortsetzung, nicht etwas ein Remake oder Reboot wie der geänderte Name vermuten lassen würde.
Im Film ist genauso viel Zeit vergangen wie in Wirklichkeit und somit ist der Tod von Serienbösewicht John Kramer (der bereits in Teil 3 stattfand) 10 Jahre her. Es werden allerdings neue Leichen entdeckt die ganz nach den Spielen des Jigsaw Killers aussehen. Blutspuren und Sprachaufnahmen von den Tatorten weißen darauf hin dass der Täter wieder John Kramer war. Das kann ja allerdings gar nicht sein da er tot ist. Oder doch nicht? Außerdem wird eine Gerichtsmedizinerin verdächtigt etwas mit den Fällen zu tun zu haben, da sie sich gern im Darknet auf Jigsaw Fanseiten herumtreibt und selbst Jigsaw-Fallen sammelt…
Man hat also das typische Verwirrspiel wie man es aus den anderen Saw Teilen kennt. Mehrere Handlungsstränge und verschiedene Figuren laden den Zuschauer zum Miträtseln ein wer den nun der Täter ist, am Ende wird alles halbwegs logisch aber äußerst konstruiert aufgelöst. Man hat also einen ganz passablen Thriller. Garniert ist das ganze mit Horror-/Splatter-/Folterszenen in denen man irgendwelche Opfer verfolgt die in den perversen Spielen von Jigsaw um ihr Leben kämpfen.
Alles ist typisch Saw. Das ist auf der einen Seite ganz gut, zumindest haben sie den neuen Teil nicht verunstaltet und etwas ganz anderes daraus gemacht. Das ist aber nicht das was man nach der langen Wartezeit erwartet hatte.
Auf der anderen Seite hatten die alten Teil , so ähnlich sie sich auch vom Aufbau sind, immer einen neuen Aspekt hinzugefügt. Das war bei Teil 7 zum Beispiel dass manche Spiele in der Öffentlichkeit durchgeführt wurden und Schaulustige das ganze mit ihrem Handy gefilmt haben.
In Jigsaw gibt es genau nichts neues, alles kennt man aus den alten Teilen. Dazu ist der Folteraspekt auch nicht sehr überzeugend. Es geht durchaus ziemlich blutig zur Sache aber nichts was einen auch nur im geringsten schockieren könnte wenn man die alten Filme kennt. Die Fallen sind nicht besonders kreativ, die meisten gab es so ähnlich schon vorher.
Die Schauspieler sind okay, wirken aber austauschbar. Der Rest des Films was Kamera, Schnitt und so weiter angeht ist aber überzeugend gemacht. Auch die Musik, an die alte Musik angelehnt, ist wieder sehr schön und atmosphärisch.
Fazit: Fans der Saw Reihe bekommen einen guten aber sehr einfallslosen weiteren Film serviert und können sich diesen auf jeden Fall ansehen. Wer vorher nichts mit der Reihe anfangen konnte, kann sich Jigsaw aber auf jeden Fall sparen.
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