OT: Mutafukaz; Frankreich, Japan 2017; Regie: Guillaume Renard, Shôjirô Nishimi
Es gibt Filme die sind sehr gut aber man hat trotzdem nicht viel verpasst wenn man sie nicht gesehen hat. Und es gibt Filme die sind herausragend und man sollte sie als Filmfan unbedingt gesehen haben. Dazu zählt dieser!
Mutafukaz basiert auf den gleichnamigen französischen Comics von Guillaume ‚Run‘ Renard (auch auf englisch erhältlich). Der Film ist eine Art Anime und entstand als japanisch-französische Koproduktion bei dem französischen Studio Ankama Animations („Wakfu“) und dem japanischen Studio 4°C („Berserk – Das Goldene Zeitalter“). In die Regie teilten sich Guillaume Renard (Autor der Originalcomics) und Shôjirô Nishimi rein.
Der Film ist ein ziemlich abgefahrener Mix aus Sex und Gewalt. Zwar gibt es auch viele schwarzhumorige Szenen, dabei schwingt aber immer auch ein ernsthafter Unterton mit. Von der Story her könnte man das ganze irgendwo zwischen Thriller, Drama, Science-Fiction und Komödie einordnen.
Die Story ist ebenso abgefahren wie der Rest des Films und handelt von dem Pizzaboten Angelino der zusammen mit seinen Freunden Vinz und Willy in Dark Meat City lebt. Ihre heruntergekommenen Wohnung teilen sie sich mit einer Horde Kakerlaken und führen auch ansonsten ein ziemlich trostloses Leben.
Nach dem Angelino, abgelenkt von einem geheimnisvollen wunderschönen Mädchen, einen schweren Unfall baut, ändert sich sein Leben schlagartig. Er sieht auf einmal unheimliche, übernatürliche Gestalten die die Erde bedrohen und ist scheinbar in der Lage sie zu bekämpfen. Geheime Regierungseinheiten sind aufgrund seiner neuen Fähigkeiten hinter ihm her. Und was hat es mit dem mysteriösen Mädchen auf sich das immer wieder auftaucht?
Der Film erinnert zunächst an Rob Zombies Sex-Und-Gewalt Trickfilm „El Superbeasto“. Wo jener aber gewollten Trash zelebriert und damit mehr sowas wie eine Komödie darstellt, ist „Mutafukaz“ dann doch ein wirklich ernsthafter Film mit einer spannenden Story. Nur eben mit vielen doch sehr trashigen und überdrehten Elementen und auch mit viel schwarzem Humor. Auch Gesellschaftskritik kommt nicht zu kurz. Unter anderem wird das Leben in Ghettos und das aufeinandertreffen verschiedener Kulturen thematisiert.
Vom Zeichenstil her ist der Film eine zuerst etwas merkwürdige Mischung: die Hauptfigur ist eine unrealistische, kleine schwarze Comicgestalt, viele Menschen sehen mehr realistisch aus und das Mädchen erinnert mit ihren großen, glänzenden Augen wiederum an typische Animefiguren. Man hat sich aber schnell daran gewöhnt und der Stil ergibt ein stimmiges Gesamtbild. Animation und Musik sind hervorragend und letztlich verleiht auch die französische Synchro dem Film seine ganz eigene Note. Die Actionszenen sind knallig und mit viel Blut inszeniert. Der Trailer unten vermittelt einen wirklich guten Eindruck von den audio-visuellen Besonderheiten.
Der Film lief beim Akiba Pass Festival 2018 und wird hoffentlich demnächst für das Heimkino veröffentlicht.
Fazit: Sowohl inhaltlich als auch äußerlich ein ganz besonderer Trickfilm für Erwachsene der auf eine spaßige Art Trash, Action und Science-Fiction mit einem einzigartigen Anime-Cartoon-Stil mischt. Richtig gut, Empfehlung für alle Filmfans!
Trailer:
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