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[Review] V/H/S: Viral

Mit „V/H/S: Viral“ geht die Horror-Anthologie-Reihe in die dritte Runde. Wieder besteht der Film aus einer Rahmenhandlung in die die einzelnen Episoden eingebettet sind. Die Rahmenhandlung gestaltet sich allerdings diesmal etwas anders und auch interessanter doch bevor ich auf diese eingehe stelle ich erst mal die einzelnen Episoden vor:

Dante the Great

Ein bisher erfolgloser Magier gelangt in den Besitz eines Umhangs der einst Houdini gehört haben soll. Dank dem Umhang hat er nun echte Zauberkräfte und kann sein Puplikum verblüffen. Allerdings verlangt der Umhang auch immer wieder nach frischem Menschenfleisch in Form von jungen Frauen…

Nun ja, die Episode ist genauso lächerlich wie sich die Story-Zusammenfassung anhört. Sie hat den Charakter einer Gruselgeschichte die man Kindern am Lagerfeuer erzählt und würde besser in die „Geschichten aus der Gruft“ Trickfilmserie passen. Der Magier Dante kann dank des Umhangs Feuerbälle schießen, Kaninchen häuten und sich selbst teleportieren. Das alles ist mit guten CGI-Effekten dargestellt und sieht hochwertig aus, das rettet die Episode aber nicht. Wäre es vielleicht so dargestellt worden, dass der Zuschauer nicht genau weiß ob der Umhang nun wirklich magische Kräfte hat oder das alles nur Einbildung ist, hätte vielleicht etwas interessantes daraus werden können…

Parallel Monsters

Die zweite Episode ist schon etwas besser und kann ganz gut unterhalten, wenn auch hier die Story sehr hanebüchen ist: ein Physiker baut in seinem Keller ein Dimensionsportal. Als er es aktiviert steht er sich selbst gegenüber. Er vereinbart mit seinem Ebenbild aus der parallelen Dimension, dass sie für 15 Minuten die Welt des jeweils anderen Besuchen. Zwar findet er in der Paralleldimension sein eigenes Haus mit seiner Frau vor aber alles scheint etwas anders zu sein…
Kennt ihr die Halloween Episode von „South Park“ in der die bösen Zwillinge aus der Paralleldimension kamen? So ähnlich ist diese Episode, nur nicht so lustig, dafür aber ganz stimmungsvoll.

Bonestorm

Vier junge Skateboarder aus den USA fahren nach Mexiko und statten sich dort mit Alkohol und Feuerwerkskörpern aus um geile Stuntvideos zu drehen. Zu diesem Zweck haben sie Action-Kameras an ihren Helmen und den Skateboards befestigt. Doch auf einmal taucht eine Gruppe mysteriöser vermummter Gestalten auf die anfangen die Jungs abzuschlachten.

Von den drei regulären Episoden ist dies die Beste. Natürlich sieht man das geschehen nur durch die Action-Kameras wodurch das Rumgewackel hier noch krasser ist als bei den anderen Episoden aber das ist okay weil es thematisch passt und das ganze ziemlich spektakulär aussieht. Auch an Action und Blut bietet diese Episode am meisten.

Gorgeous Vortex

Diese Episode wurde vor dem Release herausgeschnitten und ist nur im Bonusmaterial des Mediabooks zu sehen. Laut dem Booklet wurde die Episode entfernt um vor dem Kinorelease etwas Laufzeit einzukürzen, das halte ich aber für Quatsch. Der Film geht sowieso nur 80 Minuten da hätten die 15 Minuten dieser Episode auch nichts raus gerissen.

Die Story zusammen zu fassen ist etwas schwierig. Wir sehen eine sehr hübsche Frau die in kurzen Sequenzen immer wieder in anderer Kleidung an unterschiedlichen Orten ist, mal einen Mann verführt, dann wieder Drogen nimmt. Scheinbar ist sie eine Art Auftragskillerin und handelt im Auftrag eines Monsters. Genauer kann man das aber nicht definieren, auch weil (bis auf eine kleine Ausnahme) kein Wort gesprochen wird. Das verleiht dem Kurzfilm eine sehr gelungene, geheimnisvolle Atmosphäre die ein wenig an die Episode „Alraune“ aus [German Angst] erinnert. Es wird hier auch auf Handkamera Rumgewackel verzichtet. Die Episode ist so anders, so künstlerisch, dass sie nicht zum Rest des Films passt und wahrscheinlich deshalb entfernt wurde. Leider, denn sie ist den anderen Episoden haushoch überlegen.

Vicious Circles (die Rahmenhandlung)

Im Gegensatz zu den ersten beiden „VHS“ Filmen, besteht die Rahmenhandlung hier nicht nur daraus dass ein paar Leute eine Videosammlung finden und sich nacheinander ein paar Videos ansehen die dann die Episoden darstellen. Vielmehr hat die Rahmenhandlung diesmal eine richtige eigene Geschichte in der die oben genannten Episoden scheinbar wahllos eingestreut sind.

Die Polizei liefert sich eine wilde Verfolgungsjagd mit einem Eiswagen. Ein Typ bewaffnet sich mit einer Kamera und will die Verfolgungsjagd mitschneiden. Er erhofft sich davon im Internet berühmt zu werden. Doch was er am Ende des Films im Eiswagen findet… wird hier natürlich nicht verraten. Aber es ist ein sehr gelungenes Ende, dass die Verbindung zu den einzelnen Episoden und im Grunde auch zu den beiden ersten „VHS“ Filmen herstellt. Außerdem wird noch rege Kritik geübt an einer Gesellschaft in dem sich jeder selbst darstellen und durch sinnlose Internetvideos zu Berühmtheit gelangen will. Die Regie von „Vicious Circles“ hat übrigens Marcel Sarmiento übernommen der schon mit dem tollen Film „Deadgirl“ überzeugen konnte. In der Rahmenhandlung sind außerdem noch zwei weitere kleine Geschichten, also quasi zusätzliche Episoden, eingebunden. Zusammen mit dem tollen Ende ist die Rahmenhandlung damit die beste der Episoden

Fazit:
Die Rahmenhandlung rettet insgesamt den Film. Denn nur die drei normalen Episoden für sich genommen, können nicht besonders überzeugen. Insgesamt wird so aber eine Runde Sache daraus und ein durchaus sehenswerter Film. Schade ist trotzdem, dass keine Episode auch nur annähernd so sehr rein haut wie die Epsiode vom „The Raid“ Regisseur in S-VHS. Etwas schade ist auch, dass der Splatteranteil deutlich zurück geschraubt wurde. Somit ist der Film auch ungekürzt ab 16 freigegeben.

Filminfo:
OT: V/H/S: Viral; USA 2014; Regie: Justin Benson, Gregg Bishop, Todd Lincoln, Aaron Moorhead, Marcel Sarmiento, Nacho Vigalondo; Darsteller: Blair Redford, Carrie Keagan, Amanda Baker, Jessica Serfaty, …

Die Rechte aller verwendeter Bilder (Filmplakate, Cover, Screenshots) liegen bei den jeweiligen Filmmachern/Publishern und werden von dieser Seite als Bildzitat verwendet um das Review zu untermauern.

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