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[Review] Sturmgewehr

Der schweizer Film „Sturmgewehr“ von Juval Marlon und seinem Label Beheading Films ist ein Sicko nach dem Vorbild von „Guinea Pig“. Skrupellose Folter- und Splatterszenen versuchen den Zuschauer zu schockieren und anzuekeln. Mit Erfolg?

Zunächst nimmt sich der Film ungewöhnlich viel Zeit eine Story aufzubauen: ein Auftraggeber ruft bei einem Killer an. Dieser soll zusammen mit seinem Kollegen mal wieder ein Snuff-Video anfertigen. Dazu hat der Auftraggeber den Dreh einer Fake-Doku in einem Behindertenheim arrangiert. Von dort sollen sie die Betreuerin und ein möglichst junges Mädchen entführen und umbringen. Anschließend soll der Killer seinen lästigen Kollegen entsorgen.

Diese Einführung dauert etwa die Hälfte der 60 Minuten Laufzeit. Die zweite Hälfte des Films besteht dann nur aus Folter und Splatter. Aus der Story wird nichts weiter gemacht, es geschieht alles genau so wie es am Anfang des Films beauftragt wurde. Klar, die lange Einführung soll einem die Charaktere etwas näherbringen damit man mit den Opfern mitfühlen kann, dafür hätten aber auch 10 Minuten gereicht.

Der Splatterteil dann ist extrem hart und kompromisslos. Dass die Opfer eine schwangere Frau und ein behindertes junges Mädchen sind, ist schon heftig genug. Dass sie aufs extremste gefoltert und erniedrigt werden (zum Beispiel in dem sie zum Oralverkehr mit dem titelgebenden Sturmgewehr gezwungen werden) und anschließend zerstückelt werden, setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Der Film macht dem Genre Sicko alle Ehre – schwer erträglich und äußerst geschmacklos. Dazu sind die Splattereffekte sehr gut umgesetzt. Trotzdem sind sie zu sehr ausgewalzt. Gefühlt sieht man jeden Effekt aus fünf verschiedenen Perspektiven. Diese ständigen Wiederholungen nerven mit der Zeit.

Technisch gesehen ist der Film äußerst amateurhaft gemacht. Schlechte Bildqualität, noch schlechtere Tonqualität… warum zum Beispiel ein Gespräch gefilmt wird, während eine Straßenbahn im Hintergrund vorbeifährt und man deswegen nichts versteht, ist mir schleierhaft.
Auf Seite der Darsteller gibt es mit Thomas Goersch als schleimigem Auftraggeber zumindest einen richtigen Schauspieler. Die beiden weiblichen Darsteller machen ihre Sache durchaus gut. Die beiden Killer dagegen können nicht überzeugen. Sie spielen und sprechen dermaßen hölzern, dass es keine Freude ist und einen ständig raus reißt.

Die Musik wiederum ist wirklich genial! Durch die Musik, die vom Regisseur Juval Marlon selbst stammt, wirken viele Szenen viel professioneller als sie eigentlich sind. Es gibt ein paar schöne Landschaftsaufnahmen die mit der bedrohlichen Musik richtig toll wirken, zum Beispiel die Szene am Anfang in der an einem Strand tote Tiere gezeigt werden. Sehr gut!

Fazit: Krasser Sicko mit derben Splattereffekten, der aber trotz geringer Laufzeit mit einigen Längen zu kämpfen hat. Sehr gute Musik und technisch durchwachsen.

Filminfo:
OT: Sturmgewehr; Schweiz 2019; Regie: Juval Marlon; Darsteller: Thomas Goersch, Navarro, …

Die Rechte aller verwendeter Bilder (Filmplakate, Cover, Screenshots) liegen bei den jeweiligen Filmmachern/Publishern und werden von dieser Seite als Bildzitat verwendet um das Review zu untermauern.
Bildquelle: https://www.imdb.com/title/tt10731982/mediaviewer/rm597790721
imdb.com

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