Weltpremiere! Hier lest ihr das weltweit erste Ittenbach-Fans-Review von David Brückners kommendem Horrorfilm „Rapunzels Fluch“ 😉
Wie der Name schon andeutet, basiert der neue Horrorfilm von David Brückner (Iron Werewolf, Paranormal Demons) auf dem Märchen nach den Gebrüdern Grimm. Allerdings nur lose, das heißt es handelt sich hier nicht um eine auf gruselig gemachte Märchenverfilmung, sondern um einen modernen Horrorfilm der in der Gegenwart spielt.
Die Eröffnungsszene entführt uns zunächst ins Mittelalter, wo ein Priester in einem Schloss einen Exorzismus an einer Frau namens Rapunzel durchführt. Der Dämon, der von ihr Besitz ergriffen hat, verflucht zur Strafe den Priester. Ein paar Jahrhunderte später lernen wir die letzte Nachfahrin des Priesters kennen: Alina Grimm ist Filmstudentin und möchte als Abschlussarbeit einen Horrorfilm drehen. Als Drehort hat sie eben jenes Schloss ausgesucht, in dem der Priester früher illegale Exorzismen durchführte…
Der Film bedient sich verschiedener Elemente. Man könnte ihn am ehesten als Haunted House oder Geisterfilm bezeichnen, mit diversen Anleihen beim Slasher und sogar beim Found Footage Horror. Typisch für David Brückners Filme ist auch einiges an Humor eingearbeitet, ohne dass es lächerlich wird. Durch den einen oder anderen Lacher wird der Zuschauer geschickt abgelenkt und in Sicherheit gewogen, bevor es dann in den Horrorszenen ans Eingemachte geht. Diese sind sehr düster, temporeich geschnitten und nicht zuletzt durch die aufregende Musik richtig gruselig inszeniert. Die Musik an sich verdient nicht unbedingt einen Innovationspreis, sondern es handelt sich „einfach nur“ um sehr gute und passende, klassische Horrorfilmmusik. Florian Linckus hat hier tolle Arbeit geleistet.
Zum Gruselfaktor trägt natürlich auch Rapunzel selbst bei, die mit ihren langen schwarzen Haaren an Geisterfrauen aus japanischen Filmen wie „The Ring“ oder „Ju-On“ erinnert. Ebenso gelungen sind die Splattereffekte von Frank Schröter, der auch schon mit Olaf Ittenbach bei diversen Filmen zusammengearbeitet hat. Für den Hardcore-Splatterfan sind die Effekte jetzt nichts besonderes, für Mainstream-Zuschauer aber schon recht drastisch. Seine FSK 18 hat sich der Film jedenfalls verdient.
Für David Brückner und seine Ghost Pictures Filmschmiede ist „Rapunzels Fluch“ die bisher professionellste Produktion. Die Kameraarbeit, die Brückner in seinen bisherigen Filmen selbst übernahm, hat er diesmal an Costel Argesanu übergeben, der das Geschehen in schönen Bildern einfängt. Besonders die gruseligen Szenen im Schloss sind gelungen. Sie sind ziemlich dunkel gefilmt und mit verschiedenfarbigen Lichtern ausgeleuchtet, so dass sie optisch an diverse Argento Klassiker erinnern. Das Schloss in Glauchau bietet die perfekte Kulisse für einen Horrorfilm.
Die eher unbekannten, jungen Schauspieler und Schauspielerinnen sind sehr talentiert und können voll überzeugen. Teilweise sind die Charaktere sehr klischeehaft und werden dementsprechend auch übertrieben gespielt, was aber zu einem Horrorfilm passt und ihm einen gewissen Teenie Slasher Charme verleiht. Großes Lob verdient auch die klare Aussprache beziehungsweise der gute Ton allgemein. Dass man die Stimmen im Originalton gut versteht ist leider nicht selbstverständlich, selbst in teureren Produktionen.
Punktabzug gibt es für die Handlung. Der Film ist zwar unter anderem durch die Musik und den guten Schnitt spannend inszeniert, die Hintergrundgeschichte ist aber weder besonders kreativ noch erhellend. Zwischendurch tut der Film so, als gäbe es noch eine große Enthüllung, am Ende kann er aber nicht wirklich überraschen. Dem Unterhaltungswert schadet das aber kaum.
Der Film feiert demnächst seine Premiere in Berlin und Glauchau und erscheint bereits am 08.07.2020 auf DVD und BD. Auf amazon ist er bereits gelistet.
In meinem Special zum Film findet ihr weitere Hintergrundinfos und Interviews.
Fazit: Gelungener Film der sich bei verschiedenen Horror-Untergenres bedient und sowohl mit Humor als auch Grusel punkten kann. Sehr gut!
Filminfo:
OT: Rapunzels Fluch; Deutschland 2020; Regie: David Brückner; Darsteller: Tabea Georgiamo, Michael von der Brelie, Davis Schulz, Urs Remond, Sophie Swan, Olivia Dean, …Die Rechte aller verwendeter Bilder (Filmplakate, Cover, Screenshots) liegen bei den jeweiligen Filmmachern/Publishern und werden von dieser Seite als Bildzitat verwendet um das Review zu untermauern.
Bildquelle: Ghost Pictures
ofdb.de imdb.com
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