Bei „Al morir la Matinée“ (internationaler Titel: Red Screening) handelt es sich um einen Horrorfilm des uruguayischen Regisseurs Maximiliano Contenti. Genauer gesagt ist es ein Slasher mit einem besonderen Schauplatz: dem Kino.
In eben jenem Kino schauen ein paar wenige Leute einen Horrorfilm. Da wären zum Beispiel ein Mann und eine Frau bei einem Date, ein paar Jugendliche und ein Kind das sich unter dem Sitz versteckt hat um heimlich den Horrorfilm zu sehen. Was sie nicht ahnen: ein Killer geht um und ermordet nach und nach die Kinobesucher.
Horrorfilme die direkt im Kino spielen gab es zwar schon (z.B. Dämonen), aber das Setting ist doch noch ziemlich unverbraucht, also erst mal interessant. Handwerklich ist der Film sehr gut gemacht. Er sieht sehr hochwertig aus, nicht zu verwechseln mit einem billigen Amateurfilm. Die Schauspieler sind sehr gut und auch die handgemachten Splattereffekte können überzeugen. Soweit zum Positiven.
Insgesamt funktioniert der Film aber leider nicht so richtig. Dass ein Slasher keine großartige Story hat, ist ja normal. Dass aber sehr viel Zeit auf die Charaktere verwendet wird, dies im Endeffekt aber keine Relevanz für die Handlung hat, genau so wie kaum etwas über den Killer erzählt wird, ist schon etwas ärgerlich. Lange Zeit passiert nichts außer dass sich die Charaktere überflüssigerweise unterhalten. Wenn dann der Killer endlich loslegt, kommt aber auch keine Spannung auf. Er mordet im verborgenen, die anderen Kinobesucher bekommen zunächst nichts davon mit. Somit haben die anderen auch keine Angst, genau so wenig wie der Zuschauer. Erst gegen Ende wird es dann durchaus spannend.
Es fällt mir schwer den Film als schlecht zu bezeichnen, dafür ist er technisch zu gut gemacht, die Schauspieler sind toll, die Charaktere sind interessant, Musik passt, die Splattereffekte sind schön eklig ohne CGI Müll. Aber die ersten 2/3 ziehen sich wie Kaugummi, erst am Ende wird es ein wenig spannend. Insgesamt ist das zu wenig.
Fazit: Technisch gut gemacht aber leider größtenteils langweilig.
P.S.: Dieser Film lief beim Hardline Filmfestival am 23.09.2020 bzw. am 24.09.2020 online. Die Beschreibung auf der Hardline Homepage war definitiv irreführend. Dort stand, es handelt sich um Edeltrash, Splatter, „wie gemacht ist für ein Festival: Kurzweilig und voller Nostalgie“
Meine Meinung dazu: Splatter ist enthalten ja, es sind einige sehr gute, handgemachte Effekte drin, ein paar davon halbwegs kreativ; insgesamt würde ich aber nicht sagen, dass darauf der Fokus liegt.
Edeltrash? Nunja, der Film ist technisch sehr gut gemacht. Er sieht hochwertig aus und ist inhaltlich größtenteils ernsthaft. Ein paar wenige Gags sind drin (auch wenn ich die persönlich nicht lustig fand) und komische Sachen wie dass der Killer Augäpfel isst. Edel ja (äußerlich), insgesamt würde ich den Film aber keinesfalls als Trash bezeichnen.
Kurzweilig? Das Gegenteil ist der Fall. Der Film ist über weite Teile sehr langatmig. Damit ist er gerade nicht für ein Festival geeignet, ich wäre zu später Stunde im Kino vermutlich eingeschlafen.
Filminfo:
OT: Al Morir La Matinee; Argentinen, Uruguay 2020; Regie: Maximiliano Contenti; Darsteller: Luciana Grasso, Ricardo Islas, Franco Durán, …Die Rechte aller verwendeter Bilder (Filmplakate, Cover, Screenshots) liegen bei den jeweiligen Filmmachern/Publishern und werden von dieser Seite als Bildzitat verwendet um das Review zu untermauern.
Bildquelle: https://www.imdb.com/title/tt13049760/mediaviewer/rm899457281
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Schlagwörter: Hardline2020, Horror