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Levizia by Olaf Ittenbach – Ein Erlebnisbericht

Am 28.08.2021 stand der Dreh einer Zugfahrt für den kommenden Film LEVIZIA von Olaf Ittenbach an. Als altgedienter Fan habe ich mich natürlich nicht lumpen lassen, endlich auch mal hautnah bei einem Dreh dabei zu sein. War ich doch bisher eher Konsument, Fan und anonymer Unterstützer als Mitgestalter und in dieser Hinsicht bisher auch relativ wenig aktiv. Nun war es aber endlich an der Zeit, dies zu ändern. Also habe ich mich der laufenden Crowdfundig-Aktion angeschlossen und mir einen splatterigen Tod im neuen Film erspendet.

Also um kurz nach 5 Uhr morgens raus aus den Federn und in Richtung Biberach a.d. Riss gefahren, wo im beschaulichen Warthausen die historische Öchle-Bahn als Schauplatz und Drehort dienen sollte. War schon gespannt was da los sein würden, denn auf den ersten Aufruf für Statistenrollen hatte sich lediglich eine Person gemeldet. Umso überraschender, dass sich schlussendlich an die 50 Personen aus dem Süden Deutschlands, aus Österreich, der Schweiz, Frankreich, und auch aus NRW auf dem kleinen Bahnhof eingefunden haben, um Olaf, sein Team und den Film zu unterstützen.

Da der Film im Jahr 1914 spielt, war ein entsprechendes Outfit angesagt. Und so erschienen die beteiligten Komparsen auch fast alle in stilechten Klamotten. Echt toll, dass sich die Anwesenden so viel Mühe gegeben haben, da in dem ein oder anderen Kostüm schon auch viel Aufwand gesteckt hat. Zusätzlich hatte die Crew noch einen Fundus an entsprechender Kleidung und Accessoirs bereit, so dass man sich auch noch ein wenig aufpimpen konnte. Die Stimmung war außerordentlich gut, locker und gelöst und man kam auch schnell untereinander ins Gespräch.

Leider hat der aufkommende Regen dann für etwas Verzögerung gesorgt, so dass die geplanten Drohnen-Aufnahmen am Bahnhof nicht stattfinden konnten. Also wurde schnell umdisponiert und wir wurden auf die beiden Waggons der bereitstehenden Bahn verteilt, wobei die vier Opfer, die im Zug darnieder gemetzelt werden sollten, feste Plätze zugewiesen bekamen. Viele Vorabinfos, was wer zu machen hatte gab es nicht und es war viel Platz für Improvisation. Martin & Verena, die beiden Hauptdarsteller, haben dann auch diverse Varianten ihrer Szenen im Zug durchgespielt, wobei auch hier jeder Vorschläge und Meinungen einbringen konnte, was mich schwer beeindruckt hat. Nicht nur, dass jeder hier Ideen zum Ablauf einbringen konnte, sondern auch, dass alle so engagiert und voller Leidenschaft bei der Sache waren, die Verantwortlichen für alles aufgeschlossen waren und dadurch auch eine wirklich tolle Stimmung am Set herrschte.

Auf der gut einstündigen Fahrt mit der Bahn nach Ochsenhausen wurden so die Dialogszenen, in die auch einige der Statisten mit einbezogen worden sind, zur Zufriedenheit aller abgedreht. Und das, obwohl die Zeitschiene doch ziemlich knapp war und das ein oder andere Mal mit der Beleuchtung im Zug gekämpft werden musste. Am Bahnhof in Ochsenhausen, der Endstation, war das Wetter dann besser, so dass hier dann auch die Aufnahmen mit der Drohne stattfinden konnten. Meiner Meinung nach hat sich der hübsche Bahnhof auch viel besser dafür geeignet. Nicht nur um das Treiben beim Einstieg in den Zug zu Filmen, sondern auch noch ein paar weitere Sprechszenen abzufilmen. Auch hier wurden einige der Statisten wieder mit in die Takes einbezogen und durften mit kleineren Sprechrollen glänzen, die spontan mit eingebaut wurden, um das Gewusel am Bahnhof besser einfangen zu können. Derweil hatten sich auch einige Zaungäste rund um den Bahnhof eingefunden, die den Dreh interessiert mitverfolgt haben.

Das schwierigste stand allerdings noch an, denn auf der Rückfahrt sollten die Splatterszenen gedreht werden und auch hier war die Zeit das größte Problem. Denn alle Masken und das Make-Up musste in kürzester Zeit während der Fahrt gemacht werden. Aber auch hier haben wirklich alle mit angepackt, die Zugabteile mit Folie ausgelegt, sich gegenseitig unterstützt und bei allem mit Hand angelegt wo es nötig war. Da ich das erste Opfer war, wurde ich, nachdem mich ein Dummy in der ersten Einstellung vertreten hat, in den „Postwagen“ geleitet, wo Olaf innerhalb weniger Minuten meinen gespaltenen Schädel aufkleben musste. Herzlichen Dank nochmal an die beiden Mitreisenden, die mir ihr Jacken angeboten haben. Es war nämlich doch etwas frisch im herbstlichen Sommer, und der Dummy musste ja meine Klamotten an haben.

Dann ging alles ziemlich schnell. Die Maske, die doch recht schwer war, aufkleben, Blut überall hin spritzen und auf zum Dreh. Olaf und Simon, der beim Make-Up assistiert hat, haben da großartige Arbeit geleistet. Nach wenigen Minuten hatte Levizia aka Verena dann auch schon meinen Kopf in Großaufnahme zertrümmert. Auch hier lief alles trotz des Zeitdrucks super cool ab. Die Szene wurde nochmals kurz besprochen und wirklich jede/r hat sein bestes gegeben. Ich kann nur nochmals betonen, wie gut hier alle Hand in Hand gearbeitet haben. Einfach großartig.

Da ich das erste der vier Opfer war, konnte ich die restlichen drei Morde leider nicht mehr mitverfolgen und nur noch in den kurzen Schminkpausen mit meinem blutverschmierten Anzug in oder durch den Waggons laufen. Dafür hatte ich die Möglichkeit mich mit Olafs „Mutter“ aus „Premutos – Der gefallene Engel“, die sich unter den Komparsen befand, ein wenig zu Quatschen. Für den letzten Mord hat’s am Ende dann aber doch nicht mehr gereicht, so dass dieser dann im stehenden Zug am Bahnhof in Warthausen noch gedreht wurde, was aber nicht schlimm war. Und bei den Masken die hier zum Einsatz gekommen sind, werden da schon ein paar krasse Szenen auf die Zuschauer zukommen.

Nachdem am Bahnhof dann noch ein paar kürzere Szenen ohne Beteiligung der Verstorbenen gedreht wurden und sich alle wieder umgezogen haben, wurde noch ein bisschen gequatscht. Trotz des stressigen Drehs und den noch anstehenden Aufräum- und Putzaktionen hat Olaf dann auch noch dutzende von mitgebrachten DVD-Cover unterschrieben und hatte ein offenes Ohr für alle.

Mein Fazit:
Ein wirklich phänomenaler Tag, an dem ich tolle Menschen kennen gelernt habe, die sich unglaublich engagieren und mit Leidenschaft bei der Sache sind. Sowohl Olaf, als auch Kameramann Christian (inklusive Ton-Mann & Kameraassistentin) haben tolle Arbeit abgeliefert und die beiden Hauptdarsteller Verena Konietschke und Martin Walde sind echt coole Socken und absolut liebenswerte Menschen. Sehr schön auch, dass alle Beteiligten mit einem zünftigen Vesper und ausreichend Getränken versorgt wurden und in jeder Beziehung geschaut wurde, dass sich alle wohl fühlen. Zudem habe ich trotz meiner eigentlich recht zurückhaltenden Art, viele total nette, aufgeschlossene Leute getroffen, und viele gute Gespräche geführt. Ein besonderer Dank geht an Co-Produzent Thomas Heigl, der das alles möglich gemacht hat!

Mehr Bilder vom Dreh gibt es auf der Levizia-Facebook-Seite https://www.facebook.com/levizia.movie zu sehen. Dort finden sich auch weitere Infos, wie man Olaf und den Film unterstützen kann.

Autor: mdbnase
Fotos: (c) by mdbnase und Patrick Lang

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