Ja warum eigentlich? Jörg Wischnauski ist ein sympathischer und talentierter Schauspieler. Sein Problem: es kennt ihn niemand, da die Filme in denen er mitspielt nicht veröffentlicht wurden. Das nervt ihn und deswegen läuft er Amok.
Wie alle Filme von René Wiesner ist auch dieser, zumindest teilweise, dokumentarisch. Der Film ist ein Porträt des Schauspielers Jörg Wischnauski, der hier die Filme in denen er mitspielt ansieht und kommentiert. Dabei erzählt er auch einiges an interessanten Hintergrundinformationen. Die Werke um die es hier geht sind: „Pesthauch der Menschlichkeit“ von Marian Dora, Frühlingsgefühle von Juval Marlon sowie „Tribut der Unmenschlichkeit“, Konversion und Obesession von René Wiesner.
Was Herr W. zu erzählen hat, zu seiner Herangehensweise an seine Rollen, aber auch zum jeweiligen Projekt und Regisseur, ist sehr unterhaltsam und dürfte auch beispielsweise Fans von Marian Dora interessieren. Das Ganze ist minimalistisch inszeniert aber mit René Wiesners typischem Blick fürs Detail gefilmt und geschnitten. Wir sehen zahlreiche, kurze Ausschnitte aus den Filmen und zwischendurch Jörg Wischnauski auf seinem Sofa. Seine Mimik und Gestik ist dabei perfekt eingefangen.
Jörg Wischnauski erzählt mit Begeisterung von den verschiedenen Filmen. Im Laufe der Dokumentation wird er aber immer verzweifelter, zum Beispiel darüber, dass er seiner Meinung nach in „Tribut der Unmenschlichkeit“ falsch dargestellt wurde, hauptsächlich aber weil die Filme noch nicht veröffentlicht wurden beziehungsweise im Fall von „Obesession“ wahrscheinlich niemals veröffentlicht wird. Was an seiner Wut und Verzweiflung gespielt ist, lässt sich schwer sagen. Das Ganze mündet aber in einem inszenierten Amoklauf, der allerdings eher witzig abläuft. Eine post-credit Sequenz dazu hat Jörg Wischnauski dann noch selbst inszeniert.
Ich persönlich hatte das Glück, dass ich bereits alle Filme um die es in der Doku geht, sehen konnte. Für das allgemeine Publikum ist mittlerweile zumindest der Marian Dora Film und die zugehörige Doku verfügbar. Bleibt zu hoffen, dass „Warum läuft Herr W. Amok?“ und die anderen Filme tatsächlich irgendwann veröffentlicht werden!
Jörg Wischnauski ist übrigens nicht nur Schauspieler, sondern hat auch bereits bei seinem eigenen Film „A Toasted Day“ Regie geführt.
Fazit: Sehr interessantes und unterhaltsames Porträt für alle Fans von Jörg Wischnauski und die die es noch werden wollen!
Hier noch ein sehr vielsagender Teaser:
Filminfo:
OT: Warum läuft Herr W. Amok?; Deutschland 2021; Regie: René Wiesner, Jörg Wischnauski; Darsteller: Jörg Wischnauski, René WiesnerDie Rechte aller verwendeter Bilder (Filmplakate, Cover, Screenshots) liegen bei den jeweiligen Filmmachern/Publishern und werden von dieser Seite als Bildzitat verwendet um das Review zu untermauern.
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Schlagwörter: Dokumentation, Jörg Wischnauski, René Wiesner