Bei „Pure Japanese“, der diese Woche beim Nippon Connection Filmfestival gezeigt wird, handelt es sich um ein Action-Drama mit Anspruch.
Der Film handelt vom früheren Stuntman Tateishi, der jetzt im „Edo Wonderland“ Freizeitpark als Ninjadarsteller in Actionshows arbeitet. Seit einem Filmdreh in den USA, bei dem es einen tödlichen Unfall gab, hat er ein Trauma und tickt bei bestimmten Triggern plötzlich aus. Er beschließt einem Mädchen und ihrem Opa zu helfen, die von der Stadtverwaltung bedrängt werden ihr Land an ausländische Investoren zu verkaufen.
Tateishi ist meist ruhig und gelassen, doch wenn er ausrastet wird er richtig brutal, wodurch die Situation immer weiter eskaliert. Die Action steigert sich von anfänglichen harmlosen Showkämpfen immer weiter bis hin zum extrem blutigen Finale.
Doch der Film hat neben (blutiger) Action noch einiges mehr zu bieten. Es geht um Themen wie Rassismus, Kapitalismus und Tradition vs. Globalisierung in Japan. Allerdings werden dem Zuschauer keine einfachen Antworten geliefert und es gibt auch keine eindeutigen guten oder bösen Charaktere.
©2021「Pure Japanese」製作委員会
Der titelgebende Gentest „Pure Japanese“ steht sinnbildlich für das Thema Rassismus. Der Schnelltest den jeder bei sich machen kann ist im Film gerade modern, zeigt bei den meisten Japanern allerdings so 60 oder 70% an. Bei Tateishi, der sich zuerst nicht dafür interessiert, kommt allerdings ein Wert von 100% raus. Und das obwohl ausgerechnet er eine besondere Verbindung zum Ausland hat. So hatte er nicht nur in den USA gearbeitet, sondern wurde schon als Kind dafür gehänselt, dass er englische Lieder gesungen hat. Die Stadtverwaltung verhält sich rassistisch gegenüber den chinesischen Investoren. Dem Opa der sein Land nicht verkaufen will, sind japanische Traditionen wichtiger als eine Öffnung Japans.
Der Film ist dabei nicht nur großartig gedreht und bietet tolle Schauspieler, wie den Hauptdarsteller Dean Fujioka, der den Film übrigens auch produziert hat, sondern findet auch die perfekte Balance zwischen seinen ernsten Themen, die zum Nachdenken anregen, und actonreicher, kurzweiliger Unterhaltung.
Fazit: Gleichzeitig actionreich und anspruchsvoll, schön gefilmt und toll geschauspieler. Sehr sehenswert!
Weitere Infos zur Aufführung beim Nippon Connection Filmfestival findet ihr hier:
https://db.nipponconnection.com/de/event/1209/pure-japanese
Filminfo:
OT: ピュア・ジャパニーズ (Pyua japanizu); Japan 2022; Regie: Daishi Matsunaga; Darsteller: Dean Fujioka, Aju Makita, Tetsuya Bessho, …Alle Bilder bereitgestellt von Nippon Connection und ©2021「Pure Japanese」製作委員会
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