OT: Kôkaku kidôtai; Japan 1995; Regie: Mamoru Oshii
Ich könnte dieses Review sehr kurz halten: Ghost in the Shell ist der beste Film aller Zeiten (Zukunft eingeschlossen). Das würde mir aber doch keiner glauben, deswegen hier etwas ausführlicher:
Ghost in the Shell von Mamoru Oshii ist ein Cyberpunk-Anime nach den Mangas des Ausnahmekünstlers Masamune Shirow. Der Film spielt in Japan im Jahr 2029 nach dem 4. Weltkrieg und handelt von der Hauptdarstellerin Motoko Kusanagi, ein Cyborg, die als Major der Spezialeinheit Sektion 9 gerade einem mysteriösen Superhacker auf der Spur ist: dem Puppetmaster. Puppetmaster wird der Hacker genannt weil er sich in die Gehirne von verschiedenen Leuten hackt um an geheime Regierungsinformationen heran zu kommen. Ohne jetzt zu viel zu verraten: hinter diesem scheinbar einfachen Kriminalfall steckt eine enorm komplexe Geschichte die man beim einmaligen ansehen des Films kaum erfassen kann.
Der Film ist extrem kompliziert, man wird mit Informationen, politischen Zusammenhängen und Science-Fiction-Begriffen überflutet. Man muss gar nicht alles verstehen um den Film genießen zu können, es macht aber einen besonderen Reiz aus sich den Film wieder und wieder anzuschauen, jedes mal entdeckt man etwas neues, versteht man die Zusammenhänge besser. Ein Film zum Gehirn ausschalten ist das nicht gerade, trotzdem bietet der Film auch viele Unterhaltungswerte. Die Actionszenen dominieren nicht den Film aber sie krachen rein, dass sich so mancher reiner Action Film ein paar Scheiben abschneiden könnte. Unter anderem die Actionszenen waren auch Vorbild für „Matrix“, im Gegensatz zu diesem wird hier aber auch gerne mal heftig gesplattert.
Wer vielleicht mit Animes (japanischen Zeichentrickfilmen) sonst nichts anfangen kann, dem sei gesagt dass hier ein sehr realistischer Zeichenstil verwendet wird. Auch die Animationen scheinen von echten Menschen abgekuckt zu sein. Man findet hier keine Kulleraugen, bunte Frisuren und übertriebene Gesten. Der Film ist mit einigen Computereffekten verfeinert die sich hier perfekt einfügen und nicht wie in vielen Filmen (und gerade Animes) als Fremdkörper wirken.
Sehr wichtig zu erwähnen ist noch der Soundtrack von Kenji Kawai: allein das Titellied, gesungen von einem japanischen Frauenchor, ist sowas von episch das es einem schon beim ersten Ton eine Gänsehaut über den ganzen Körper treibt. Alle anderen Stücke fügen sich auch perfekt in die jeweiligen Szenen ein.
Die Musik, die Bilder und die anspruchsvolle Story fügen sich zu einem perfekten Film zusammen den man so schnell nicht vergisst und den JEDER gesehen haben MUSS!
Info am Rande:Vielleicht kennt ihr noch den späten 90er Musik-Hit „King of My Castle“ von Wamdue Project. Das Video war aus Szenen von „Ghost in the Shell“ zusammengeschnitten. Aber weder verwendet der Film billige Technomusik, noch ist er ein reiner Actionfilm wie man aus dem Video schließen könnte.
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