OT: Antithese; Österreich 2017; Regie: Thomas Binder, Jonas Sommer; Darsteller: Günther Brandl, Miriam Fontaine, …
Antithese ist ein Film von Thomas Binder und Jonas Sommer die gemeinsam Regie und Drehbuch übernahmen. Mit rund einer halben Stunde Laufzeit ist er für einen Kurzfilm recht lang und erzählt auch eine komplette Geschichte.
Der Film handelt vom Schriftsteller Stephen der zusammen mit seiner Freundin in eine abgelegene Hütte in den Bergen fährt, um in Ruhe seinen Roman fertig zu schreiben. In seinem Horror-Roman taucht auch eine Figur auf, die genau wie seine Freundin Mia heißt. Als er schreibt, dass die Mia im Roman einen Dämon beschwört, fängt die echte Mia an sich merkwürdig zu verhalten. Der Roman scheint die Realität zu beeinflussen, der Autor versucht die Geschichte zu seinen Gunsten umzuschreiben. Oder ist er oder gar seine Freundin einfach nur wahnsinnig geworden?
Verschiedene Versatzstücke der Story kennt man aus anderen Horrorwerken. Ein Autor der in eine einsame Hütte fährt um seinen Roman zu beenden, gab es schon beispielsweise in „Shining“ oder“ I spit on your grave“. Dass die Handlung eines Romans die Realität beeinflusst, kommt mir auch bekannt vor. Der Schriftsteller im Film sagt dazu über seinen eigenen Roman, dass Horrorfans gern die gleichen lieb gewonnenen Elemente immer wieder haben wollen, nur neu verpackt. An dem Punkt ist sicher was dran, die meisten Horrorwerke kopieren ältere Werke. Die Regisseure liefern damit gleichzeitig eine Entschuldigung dafür dass der Film inhaltlich nicht sonderlich innovativ ist. Und das ist auf seine Weise dann auch schon wieder eine kreative Metaebene 😉
Abgesehen davon ist der Film sehr gut gemacht. Der Film ist kurzweilig (bei der Lauflänge sollte das auch so sein), enthält viele gut umgesetzte gruselige Szenen mit guten Maske und guten Effekten. Kamera, Beleuchtung und so weiter sind für einen kleinen Independent-Horrorfilm auf einem sehr hohen Niveau! Die Schauspieler machen ihre Sache auch ziemlich solide. Schade ist nur, dass die Hauptdarstellerin sich dann doch nicht getraut hat sich nackt vor der Kamera zu zeigen, weswegen eine Traumszene dann mit einer anderen Schauspielerin realisiert wurde, was dadurch etwas unlogisch wirkt.
Neben den Vorführungen des Films beim P.S.Y.C.H.O. Productions Film Festival und beim Weekend of Fear 2018 ist er auch auf DVD und Bluray erhältlich, sogar in einem schicken und nicht mal so teuren Mediabook.
Fazit: Wenig innovativer aber sehr gut umgesetzter Horrorkurzfilm aus Deutschland. Sehr schön!
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Schlagwörter: Horror, Kurzfilm, Österreich, wof2018