Im Jahr 1984 schuf Lucio Fulci, 4 Jahre nach seinem großartigen und extrem brutalen ‚New York Ripper‘, einen weiteren Giallo der in New York spielt. Dieser ist zwar auffällig harmlos in Bezug auf die gezeigte Gewalt, aber insgesamt ein grandioser Film!
Darum geht es: an einer Tanzschule in New York wird eine junge Tänzerin ermordet aufgefunden. Ihr wurde mit einer Hutnadel direkt durch die Brust ins Herz gestochen. Die Polizei tappt im Dunkeln, da es eine ganze Menge potentielle Täter gibt. Neben dem Direktor der Tanzschule, der gerüchteweise mit mehreren seiner Schützlinge eine Affäre hat, sind im Prinzip alle Schüler verdächtig, da sie in Konkurrenz zu einander stehen.
Der Film ist wie bereits erwähnt nicht sehr brutal, sowohl für einen (späten) Fulci Film als auch dafür, dass er eine Art Giallo ist. Eine Goreszene am Anfang bleibt lange Zeit die einzige die direkt gezeigt wird, nie wird es sehr blutig. Beim Thema Erotik hält sich der Film aber nicht zurück: neben viel Nacktheit gibt es auch einige sexuell aufgeladene Aerobictänze zu bestaunen.
Ein Highlight des Films ist der Soundtrack von Keith Emerson, insbesondere bei den Tanzszenen. Seine poppigen Songs passen perfekt zu den gezeigten Bildern, vermitteln den Spaß am Tanzen, haben aber auch einen bedrohlichen Unterton. Auch in den spannenden Mordszenen erschafft Emerson eine gelungene Horroratmosphäre. Die Musik geht direkt ins Ohr und nicht wieder heraus. Zumindest war das bei mir der Fall und ich habe mir den OST mittlerweile schon dutzende Male angehört. Emerson hatte übrigens vorher bereits den Soundtrack zu Argentos Inferno geliefert.
Die Handlung des Film, nach dem Drehbuch an dem Fulci selbst mitgeschrieben hatte, ist sehr spannend und hat eine überraschende Auflösung am Ende die mal nicht komplett an den Haaren herbeigezogen ist wie bei vielen anderen Giallos. Dazu kann der Film optisch beeindrucken, bietet viele tolle Bilder und kunstvoll errichtete Szenen, zum Beispiel Spiegelszenen. Die Schauspieler sind auch ziemlich gut.
An dem Film stimmt im Prinzip alles. Das Fulci hier mehr Wert auf eine logische Handlung gelegt hat und weniger auf blutige Morde, ist etwas ungewöhnlich aber macht den Film etwas leichter zugänglich. Dadurch hinterlässt er aber auch nicht einen ganz so außergewöhnlichen Eindruck wie seine Klassiker „New York Ripper“ oder „The Beyond“. Ein Klasse Film ist er aber so oder so.
Fazit: Ein weiterer großartiger aber etwas ungewöhnlicher Giallo von Lucio Fulci!
Filminfo:
OT: Murderock – uccide a passo di danza; Italien 1984; Regie: Lucio Fulci; Darsteller: Olga Karlatos, Ray Lovelock, Claudio Cassinelli, …Die Rechte aller verwendeter Bilder (Filmplakate, Cover, Screenshots) liegen bei den jeweiligen Filmmachern/Publishern und werden von dieser Seite als Bildzitat verwendet um das Review zu untermauern.
Bildquelle: https://www.imdb.com/title/tt0087759/mediaviewer/rm1942161408
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