Gestern Abend klingelte es an meiner Tür. Als ich sie öffnete war niemand zu sehen aber auf der Schwelle lag ein kleiner schwarzer Kasten. Bei näherer Betrachtung handelte es sich um eine VHS-Kassette, beschriftet mit ‚J. Marlon‘. Als ich sie aufhob, tropfte Blut von ihr herunter. Nachdem ich den alten Videorekorder vom Dachboden geholt und notdürftig entstaubt hatte, schloss ich ihn an meinen Fernseher an. Zum Glück verfügt mein TV noch über einen Scart-Eingang. Neugierig schob ich die Kassette in den Rekorder, direkt liefen die drei Filme nacheinander los:
amputation
Eine Frau(-enleiche?) liegt auf dem Boden, Ratten schwirren um sie herum. Wir sehen das Geschehen durch die Linse einer Handkamera. Ein Mann kommt und nimmt eine blutige Operation vor, die, auch durch die verwaschene Optik, sehr realistisch aussieht. Düstere Musik verleiht dem sehr kurzen Film viel Atmosphäre.
Voyeur
Aus der Perspektive beziehungsweise durch die Kamera eines stillen Beobachters sehen wir heimlich eine Szene im Wald: ein Mann zieht sich die Hose hoch, steckt sein Messer weg und entfernt sich. Zurück bleibt eine nackte Frauenleiche. Doch damit ist die Neugier des Voyeurs noch nicht ganz befriedigt. Wie im ersten Film erzeugt auch hier die Musik eine bedrohliche Stimmung.
Todesmarsch
Ein Mann erzählt in einer verzweifelten Videobotschaft, dass er grausame Dinge getan hat und nicht länger damit leben kann. Welche schlimmen Sachen das sind, sagt er nicht, in kurzen Flashbacks sehen wir aber verstümmelte Tiere, blutige Gliedmaßen … und können uns zusammenreimen was der Typ für ein Psychopath ist. Der kurze Film ist geschickt zusammen geschnitten, der Darsteller kommt glaubhaft rüber. Die Musik ist hier eher dezent eingesetzt aber trotzdem atmosphärisch .
Bleibt die Frage ob die drei Filme echt oder sind oder nicht, aber ich habe vorsichtshalber die Videokassette dem FBI übergeben.
Fazit: Drei sehr gelungene und atmosphärische Kurzfilme zwischen Found-Footage und Fake Snuff!
Filminfo:
OT: amputation; Schweiz 2020; Regie: Juval Marlon; Länge: ca. 3 Min
OT: Voyeur; Schweiz 2020; Regie: Juval Marlon; Länge: ca. 2 Min
OT: Todesmarsch; Schweiz 2020; Regie: Juval Marlon; Darsteller: Marco Klammer; Länge: ca. 4 MinDie Rechte aller verwendeter Bilder (Filmplakate, Cover, Screenshots) liegen bei den jeweiligen Filmmachern/Publishern und werden von dieser Seite als Bildzitat verwendet um das Review zu untermauern.
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