Die Prämisse des Films ist simpel: in einer Energy-Drink Fabrik wird ein illegaler Rave abgehalten, die Energy-Drinks sind durch einen Unfall gepanscht und verwandeln die Raver in eine Art Zombies. Die verbliebenen Menschen versuchen zu entkommen. Man könnte also vereinfacht sagen: bei „Ravers“ handelt es sich um eine Splatterkomödie mit dem Thema „Zombies in der Disco“. Das stimmt im Prinzip auch, könnte aber etwas falsche (und schlechte) Erwartungen wecken.
Denn es handelt sich bei dem Film definitiv nicht um eine trashige, alberne oder infantile Splatterkomödie. Die zunächst simple Story hält noch ein paar Überraschungen bereit und ist ziemlich gut durchdacht, auch wenn die Wendungen teilweise etwas abstrus sind. Die Charaktere sind glaubhaft und wirken nicht wie schon tausendmal gesehen. Insgesamt erinnert das Filmerlebnis damit eher an „Shaun of the Dead“, der ja auch im Grunde ein ernsthafter Film mit Humor ist. Ganz an diese Klasse reicht „Ravers“ aber nicht heran.
Die Mischung aus Horror und Humor hält sich hier echt gut die Waage. Es wird zwischendurch ziemlich atmosphärisch und auch spannend aber immer wieder durch Situationskomik aufgelockert. Beispielsweise ist die Hauptdarstellerin köstlich, die sich vor Keimen fürchtet und deshalb immer alles desinfiziert. In Zeiten der Corona-Pandemie wirkt das gar nicht mal so realitätsfern. Im Abspann wird dann noch der Hinweis eingeblendet: „No Ravers were harmed during the making of this movie“ – sehr schön 😉
Letztendlich ist der Film auch technisch wirklich gut gemacht und die Schauspieler können größtenteils überzeugen. Ach, gegen die Technomusik, die logischerweise die ganze Zeit spielt, da der Film ja von einem Rave handelt, sollte man nicht allergisch sein.
Der Film lief beim 6. Obscura Filmfest und ist mittlerweile in den USA auf DVD und BD erschienen (scheinbar aber nur als BD-R bzw. DVD-R, siehe https://www.amazon.com/-/de/dp/B08KTW24ST/).
Über ein deutsches Release ist mir leider noch nichts bekannt.
Fazit: Mehr als nur eine Zombiekomödie: „Ravers“ ist ein wirklich sehr gut gemachter Film, bei dem sich Horror und Spaß gut die Waage halten.
Filminfo:
OT: Ravers; Großbritannien 2018; Regie: Bernhard Pucher; Darsteller: Natasha Henstridge, Georgia Hirst, Maria Volk, …Die Rechte aller verwendeter Bilder (Filmplakate, Cover, Screenshots) liegen bei den jeweiligen Filmmachern/Publishern und werden von dieser Seite als Bildzitat verwendet um das Review zu untermauern.
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