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[Roman] Der Höllenbote (Edward Lee)

OT: Messenger; 2004; Autor: Edward Lee

Edward Lee wird als führender Autor des Extremhorrors bezeichnet. Seine Romane sind voll von perversen Splatter- und Sexszenen. Als letztes hatte ich von ihm „Bighead“ gelesen, das war echt harter Stoff, bei dem der Fokus aber deutlich auf den extremen Szenen lag, die Handlung war irgendwie nur Mittel zum Zweck.

Sein „Der Höllenbote“ ist im Vergleich dazu eher zahm, dafür ist die Handlung aber besser ausgearbeitet und so haben wir es hier mit einem richtig guten Horrorthriller zu tun.

In dem kleinen Städtchen Danelleton geschah vor 20 Jahren ein fürchterliches Massaker: ein Postbote zog von Haus zu Haus und brachte mit einer Machete so viele Menschen wie möglich um, bevor er von der Polizei gestoppt werden konnte. Infolge dessen wurde das Postamt geschlossen und alles getan um die Schreckenstat möglichst zu vertuschen. 20 Jahre später ist das Massaker erfolgreich verdrängt worden, die meisten Einwohner von damals sind weggezogen oder tot. Das alte Postamt wird neu eröffnet und wenig später beginnen neue Massenmorde, wieder von Postangestellten begangen. Steckt ein Kult dahinter? Die Chefin der Post und ein Polizist gehen der Sache nach. Noch dazu taucht ein geheimnisvoller Okkultismusforscher auf, der scheinbar etwas mit der Sache zu tun hat.

Der dt. Titel „Der Höllenbote“ ist dabei doppeldeutig zu verstehen, bezieht er sich doch zum einen auf die Angestellten der Post, also Postboten, zum anderen auf einen Boten aus der Hölle, der Hass und Verderben über die Menschheit bringen will. Ja, es wird übersinnlich im Roman, man bekommt es mit Dämonen und ähnlichem zu tun. Dabei geht es definitiv sehr brutal zur Sache und es gibt auch viel Sex, allerdings wie oben schon angedeutet nicht ganz so extrem wie in manch anderem Buch von Edward Lee. Trotzdem ist das Buch härter als ein durchschnittlicher Stephen King Roman und hat damit die Bezeichnung „Extrem Horror“ durchaus verdient.

Der Schreibstil von Edward Lee ist einfach und flott, das Buch lässt sich angenehm flüssig lesen. Inhaltlich wird sehr gut Spannung aufgebaut die bis zum Ende gehalten werden kann, es wird nie langweilig. Zu bemängeln wäre vielleicht dass ein paar Charaktere sehr klischeehaft sind, zum Beispiel der Polizist, der natürlich für seine Arbeit lebt und deshalb keine Frau hat usw.. Aber darüber kann man hinwegsehen, das Buch macht trotzdem Spaß.

Fazit: Sicher nicht der beste Horrorroman aller Zeiten aber eine Empfehlung für alle Leseratten die es gern härter mögen.

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