OT: Inferno; Italien 1980; Regie: Dario Argento; Darsteller: Leigh McCloskey, Daria Nicolodi, Irene Miracle, Eleonora Giorgi, …
Alternativtitel: Horror Infernal; Feuertanz
Nur 3 Jahre nach Suspiria setzte Argento seine Trilogie der „Drei Mütter“ fort. Während man beim Vorgänger erst am Ende mitbekommen hat worum es geht, kann „Inferno“ direkt mit der interessanten Geschichte loslegen:
Der in New York lebenden Studentin Rose fällt ein altes Buch in die Hände dass von den drei Müttern erzählt. Nach der Erzählung sind dies drei Hexen die jeweils ein spezielles Gebäude haben anfertigen lassen, von dem aus sie die Welt ins Verderben stürzen wollen. Eines steht in Rom, eins in New York und eins in Freiburg (bekannt aus dem ersten Teil). Rose glaubt das Gebäude in New York gefunden zu haben und bittet ihren Bruder um Hilfe. Doch etwas verfolgt sie und scheint verhindern zu wollen, dass das Geheimnis des Gebäudes entdeckt wird…
Während des Films werden mehrere Leute die dem Geheimnis um die drei Mütter nachforschen von einem unbekannten Killer umgebracht. Dadurch kommt zu der unheimlich Atmosphäre und der übersinnlichen Thematik noch eine Art Giallo-Element ins Spiel, denn man rätselt wer der Killer sein könnte. Die unheimliche Atmosphäre wird wie in Suspiria vor allem durch die Optik erzeugt: es ist wieder alles in grelles rotes und blaues Licht getaucht, viele Szene wirken wie ein Alptraum. Insgesamt erinnert der Stil des Films eher an ältere Gruselfilme, er wirkt nicht so „modern“ wie Argentos andere Werke.
Die Musik stammt diesmal nicht von Goblin sondern von Keith Emerson der die Szenen mit teils klassischen, teils rockigen Stücken untermalt. Die Musik passt zwar immer sehr gut und kann auch die richtige gruselige Stimmung erzeugen, ist aber nie so brillant und andersartig wie die Goblin Musik. Aber gut, lieber mal etwas Abwechslung als immer das Gleiche.
Der Film ist im Vergleich zu Suspiria zunächst einmal actionreicher und hat eine spannendere Handlung (bei Suspiria wusste man ja bis kurz vor Ende gar nicht worum es gehen soll). Dafür hat der Film aber ein Problem: im Verlauf der Handlung verfolgt man mehrere Personen die nacheinander versuchen hinter das Geheimnis der drei Mütter zu kommen. Bevor man aber eine richtige Beziehung zu der Person aufbauen kann, ist sie auch schon wieder weg vom Fenster, die nächste Figur ist an der Reihe. Beim Vorgänger und auch bei verschiedenen anderen Argentos hat man immer eine oder zwei Bezugspersonen die einen durch den ganzen Film begleiten. Das ist hier in gewisser Weise Mark, der Bruder von Rose, doch er ist nicht unbedingt sympathisch genug und auch lange Zeit zu sehr im Hintergrund um diese Rolle richtig zu füllen. Das ist etwas schade und macht den Film ein bisschen weniger unterhaltsam.
Abgesehen von dieser Unstimmigkeit handelt es sich bei Inferno wieder um einen rundum gelungenen Horrorfilm der durch seine optische Gestaltung sehr künstlerisch wirkt.
Fazit: Ein weitere Argento Klassiker den jeder Horrorfan zumindest einmal gesehen haben sollte.
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Schlagwörter: Dario Argento, Horror, Italien