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[Review] The Mother of Tears

OT: La Terza madre; Italien, USA 2007; Regie: Dario Argento; Darsteller: Asia Argento, Cristian Solimeno, Adam James, Moran Atias, …

Im Jahr 2007 beendete Dario Argento mit „The Mother of Tears“ seine Trilogie über die „drei Mütter“, drei mächtige Hexen, die 1977 mit Suspiria begann und 1980 mit Inferno fortgesetzt wurde. Es liegen also ganze 27 Jahre zwischen Teil 2 und Teil 3 und dass diese nicht spurlos an Argento vorbei gegangen sind, merkt man schon deutlich. Wer also mit Teil 3 nochmal das gleiche wie bei Teil 1 und 2 erwartet, könnte eventuell ein bisschen enttäuscht sein. Doch auf die Unterschiede zu den Vorgängern gehe ich später noch ein. Man kann den Film nämlich wie die anderen beiden Teile unabhängig voneinander genießen, es wird alles Notwendige erklärt, so dass man die anderen Filme nicht gesehen haben muss um einen zu verstehen.

In der Nähe eines Friedhofs wird ein Sarg aus dem Jahr 1815 ausgegraben, zusammen mit einer Kiste die Reliquien enthält. Die Reliquien sollen in Rom in einem Kunstmuseum von Sarah (Asia Argento) und ihrer Kollegin untersucht werden, doch kurz nach dem sie damit begannen, werden sie von merkwürdigen Gestalten angegriffen. Während die Kollegin bestialisch getötet wird, kann Sarah, von einer Stimme in ihrem Kopf geleitet, fliehen. Seit diesem Vorfall steigt der Gewaltpegel in der Bevölkerung Roms enorm. Da Sarah verdächtigt wird etwas damit zu tun zu haben, flieht sie und stellt Nachforschungen zu den Reliquien an, die scheinbar etwas mit der „Mutter der Tränen“ zu tun haben…

Es entspinnt sich eine Art Detektivgeschichte während der Sarah dem Geheimnis nach und nach auf die Spur kommt. Dabei gerät sie immer wieder in unheimliche und gefährliche Situationen die ziemlich atmosphärisch-gruselig inszeniert sind und auch (in der uncut Version) mit einigem harten und gut gemachten Splatter (handgemacht) garniert sind. Der Film ist bis zum Ende ziemlich spannend und kann gut unterhalten. Durch seinen Aufbau als Kriminalgeschichte die immer mehr übersinnliche Züge annimmt, ist der Film durchaus Vergleichbar zu den ersten beiden Teilen. Auch werden inhaltlich manche Sachen erklärt, zum Beispiel wer genau das erste Opfer aus Suspiria ist.

Die Unterschiede ergeben sich in der darstellerischen Form: die beiden Vorgänger stachen besonders optisch hervor. Durch besondere Stilmittel, wie zum Beispiel dass die meisten Szenen in rotes und/oder blaues Licht getaucht waren und dadurch etwas surreales hatten, erschuf Argento eine alptraumhafte Atmosphäre die allein die Filme tragen konnte. Auf die Handlung wurde dabei nicht so viel Wert gelegt. So dümpelt die Geschichte in Suspiria vor sich hin, erst am Ende erfährt man worum es eigentlich geht. In Inferno hat die Geschichte durch mehrere Hauptpersonen, die nacheinander auftreten, etwas episodenhaftes an sich und man kann keine richtige Beziehung zu einer Hauptfigur aufbauen.

In „The Mother of Tears“ ist es eher umgedreht: es ist zwar optisch alles gut gemacht aber es gibt keine herausragenden Merkmale. Die Handlung dagegen ist schlüssig, spannend und besitzt mit Asia Argento in der Hauptrolle eine sympathische Hauptfigur mit der man mitfiebert.

Die restlichen Schauspieler machen ihre Sache gut, nur die stark gealterte Daria Nicolodi (Asias Mutter und bekannt als Hauptdarstellerin in Profondo Rosso) wirkt als Geistererscheinung etwas seltsam. Die Musik von Claudio Simonetti (Mitglied von Goblin) ist sehr gut, kann aber nicht ganz mit den früheren Goblinarbeiten mithalten. Immerhin klingt es aber stimmiger als die Musik aus Inferno.

Fazit: Argento Fans könnten etwas enttäuscht sein dass er hier nicht so viel Wert auf die Form legt, der Inhalt passt aber und beschert uns einen würdigen Abschluss der Mütter Trilogie. Alle drei Teile haben ihre Vor- und Nachteile, als Horrorfan sollte man sie aber gesehen haben.

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