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[Review] Your Flesh, Your Curse

OT: Your Flesh, Your Curse; Dänemark 2017; Regie: Kasper Juhl; Darsteller: Marie-Louise Damgaard, Bill Hutchens, Kim Sønderholm, …

Der dänische Filmemacher Kasper Juhl (A God Without a Universe) führte bei seinem neuesten Werk nicht nur Regie, er war auch für Schnitt, Kamera und das schreiben des Drehbuchs verantwortlich – sowas nennt man wohl Autorenfilmer.
Und er ist ein wahres Multitalent, denn der Film kann, obwohl es offensichtlich ein Low Budget Streifen ist, in allen Bereichen überzeugen.

Allerdings ist der Film keinesfalls ein Unterhaltungsfilm, sondern vielmehr ein sperriges Kunstwerk; ein unangenehmes, verstörendes aber gut inszeniertes Filmerlebnis. Ein Drama mit Horrorelementen das gewisse Ähnlichkeiten mit Rape and Revenge Filmen hat, dann aber doch viel mehr ist.

Der Film handelt von Juliet White, einer jungen Frau die ihre Drogensucht durch Prostitution finanziert. Nachdem sie vergewaltigt und ermordet wurde, bekommt sie eine zweite Chance. Ein magisches Wesen schenkt ihr neues Leben und eröffnet ihr die Möglichkeit diesmal alles besser zu machen. Doch Juliet scheint aus der Spirale aus Sex, Drogen und Gewalt keinen Ausweg zu finden.

Die Handlung des Films ist dabei schwer greifbar und scheint auf den ersten Blick nur aus einer Aneinanderreihung extremer Szenen von Missbrauch, Erniedrigung, Vergewaltigung und Mord an jungen Frauen zu bestehen. Mal ist die Hauptfigur Juliet in den Szenen zu sehen, mal ganz andere Frauen die auf den ersten Blick nichts mit der Handlung zu tun haben. Manche Szenen sind (alp-)traumartig inszeniert, andere realistisch, manche lassen sich als Rückblicke einordnen. Erst am Ende wird das alles zu einer halbwegs schlüssigen Geschichte zusammengeführt. Vieles wird aber im Dunkeln gelassen und man muss sich als Zuschauer schon selbst darüber Gedanken machen das Gesehene einzuordnen.

Und das war sicher auch die Absicht von Kasper Juhl. „Your Flesh, Your Curse“ ist ein Kunstwerk, es liegt am Betrachter es zu interpretieren und es soll natürlich auch dazu anregen sich darüber Gedanken zu machen. Man kann es durchaus als Statement über gescheiterte Existenzen und über Machtmissbrauch von Männer an Frauen verstehen. Als Stilmittel um dies zu verdeutlichen wurde eine Form extremen Horrors gewählt. Immer äußerst düster, roh, brutal aber gleichzeitig auf gewisse Weise ästhetisch inszeniert, von ruhiger, sehr atmosphärischer Musik untermalt, wird die Ausweglosigkeit der Protagonistinnen verdeutlicht.

Auf technischer Seite ist wie schon gesagt alles überzeugend umgesetzt worden. Interessante Kameraperspektiven, ästhetische Bilder, guter Schnitt sowie tolle Darsteller, unter denen Bill Hutchens und Kim Sønderholm mit kurzen Gastauftritten nur die Spitze des Eisberges darstellen, sowie die stimmige Musikuntermalung: alles ist gelungen inszeniert.

Laut Abspann basiert dieser Film auf dem Film „Madness of Many“, ebenfalls von Kasper Juhl, den ich noch nicht gesehen habe. Möglicherweise ist es von Vorteil diesen zu kennen um den Film besser zu verstehen.

Der Film wird übrigens auch beim WoF 2018 zu sehen sein. Über das Label des Regisseurs ist der Film demnächst in einer auf gerade mal 100 Stück limitierten Specialedition erhältlich, später soll noch eine günstigere normale Edition heraus kommen. So oder so lohnt es sich den Film zu sehen.

Fazit: Sehr gut inszeniertes Horror-Drama, mit der dem Thema Missbrauch angemessenen Härte, allerdings schwer verdaulich!

Trailer:




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  • #4051
    FlediDon
    Administrator

    Der Film erscheint demnächst über Blacklava in Österreich!

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