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[Review] Suspiria (2018)

Mehr als 40 Jahre nach Dario Argentos Original, kam im Jahr 2018 das Remake von ‚Suspiria‘ heraus. Glücklicherweise ist es kein weichgespültes Hollywood-Remake, sondern eine aufwendige Neuinterpretation des italienischen Regisseurs Luca Guadagnino. Der hat vermutlich eingesehen, dass man das zeitlose Kunstwerk von 1977 nicht einfach nachmachen kann und hat daher versucht alles anders zu machen.

Im Grunde ist nur die Story gleich und die war schon im Original nicht gerade komplex: Susie Bannion reist aus den USA nach Deutschland um an einer renommierten Tanzschule zu lernen. Dort gehen merkwürdige Sachen vor sich, mehrere Mädchen verschwinden oder drehen durch und es geht das Gerücht herum, dass die Schule von Hexen geleitet wird…

Mehr als diese Ausgangslage hat der Film aber dann wirklich nicht mit dem Original gemeinsam. Anstatt den bunten Primärfarben, die das Original in ein märchenhaftes, unwirkliches Licht getaucht haben, ist der neue Film sehr farblos in tristen Grautönen gehalten. Anstelle der aufregenden, experimentellen Musik von Goblin, gibt es eher ruhige, unauffälligere Musik von Thom Yorke (von der Band Radiohead) zu hören. Selbst die Handlung wurde drastisch verändert. Zum einen ist das Ende komplett neu und damit auch sehr überraschend für Kenner des Originals, zum anderen wurde der Film mit Nebenhandlungen um die RAF angereichert. Zwar ist der Film trotz seiner Laufzeit von mehr als 2 1/2 Stunden nicht langweilig, trotzdem stellt sich die Frage was die Nebengeschichten genau bringen sollen. Für die Handlung des Films sind sie jedenfalls nicht wichtig. Sicherlich kann man das eine oder andere in die Bezüge auf den Terror hinein interpretieren, eine kürzere Laufzeit wäre hier aber sinnvoller gewesen.

Wie im Original hat der Film eine Art feministischen Grundgedanken. Im Original war das allerdings subtiler eingesetzt. Es war halt eine Tanzschule von Frauen geleitet und nur mit Schülerinnen. Männer haben keine Rolle gespielt. Im Remake ist das genau so, nur das zusätzlich in jeder Szene erwähnt werden muss, dass die Frauen hier sehr gut alleine zurecht kommen. Das wirkt ein bisschen aufdringlich. Das dabei die einzige relevante Männerrolle (der Psychiater) ebenfalls von einer Frau gespielt wird, nämlich von Tilda Swinton die auch Madame Blanc spielt, ist dabei konsequent wie genial. Abgesehen von der weiblichen Stimme, hätte ich nie erkannt, dass das gar kein Mann ist.

Die restlichen Schauspielerinnen können ebenso überzeugen wie der gegen Ende sehr hohe Gewaltgrad, die Spannung und die düstere Atmosphäre. Inszenatorisch gibt es nichts zu bemängeln. Auch die Musikuntermalung ist sehr gut, wenn auch nicht so einzigartig wie die von Goblin.

Der Film ist wahrlich eine Neuinterpretation und in allen Belangen sehr anders als das Original. Dazu in allen Belangen sehr gut. Von einem Remake im herkömmlichen Sinne kann man dabei kaum noch sprechen. Dass der alte Film insgesamt der bessere ist (was natürlich wieder Geschmackssache ist), ist dabei eigentlich egal. Der neue Film macht auf seine Weise alles richtig und ist ebenso ein Kunstwerk wie das Original. Aber eben ein anderes.

Fazit: Aufregende Neuinterpretation, die man nicht mit dem zeitlosen Original vergleichen kann oder muss. Ein Kunstwerk!

Filminfo:
OT: Suspiria; Italien, USA 2018; Regie: Luca Guadagnino; Darsteller: Chloë Grace Moretz, Tilda Swinton, Dakota Johnson, …

Die Rechte aller verwendeter Bilder (Filmplakate, Cover, Screenshots) liegen bei den jeweiligen Filmmachern/Publishern und werden von dieser Seite als Bildzitat verwendet um das Review zu untermauern.
Bildquelle: https://www.imdb.com/title/tt1034415/mediaviewer/rm4196104192
ofdb.de imdb.com

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    mdbnase
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    Na ja, ich konnte mit dem Remake nicht viel anfangen, auch wenn ich ohne große Erwartungen ran gegangen bin. Zum einen war mir der Film dann doch einiges zu lang, die Darstellung des Psychiaters fand ich, gerade wegen der Frauenstimme, nicht wirklich gelungen (auch wenn das Make Up großartig war) und den blutigen Schluss fand ich eher lachhaft. Auch wenn die neuen Impulse (z.B. RAF) im Ansatz gut sind, hat sich der Streifen gezogen wie Kaugummi und das Finale enttäuscht dann auch auf ganzer Linie.

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