OT: Saw 3D; Kanada, USA 2010; Regie: Kevin Greutert; Darsteller: Tobin Bell, Costas Mandylor, Betsy Russell, …
Passend zum diesjährigen Start von Jigsaw – Saw Legacy hier das Review zum 7. und bisher vermeintlich letztem Teil einer der erfolgreichsten Horrorserien der letzten Jahre. Der Abschluss, die Vollendung von Jigsaws perversem Plan. Diesmal auch noch in 3D.
Zunächst ein paar Worte zur dritten Dimension: während einem bei Final Destination 4 noch äußerst plakativ aber effektvoll die Eingeweide ins Gesicht geschleudert wurden, ist Saw 3D halt einfach nur 3D, mit seinen Vor- und Nachteilen. Es ist alles schön plastisch aber man muss auch mit den typischen Kinderkrankheiten leben: Objekte die zu nah am Bild oder zu weit weg sind erscheinen doppelt. Unsere Augen können nun mal nicht alles gleichzeitig fokussieren. Außerdem fallen schnelle Kamerafahrten negativ auf weil sie noch mehr ruckeln als bei normalen Filmen. Gleichzeitig sind aufgrund der 3D Technik hektische Schnitte verboten (was ich gut finde) und alles muss besser ausgeleuchtet sein, sprich heller, was der Horroratmosphäre nicht unbedingt dient.
Kurz ausgedrückt: das 3D hätten sie sich sparen können, es bereichert den Film nicht.
Aber kommen wir zum eigentlichen Film. Wie bei den anderen Teilen ist die Story, die als Rahmen für äußerst brutale und perverse Fallen dient, sehr gut durchdacht (und natürlich stark konstruiert) und fügt sich perfekt in den Rest ein. Allerdings kommt in diesem Teil die Story erst am Ende des Films zum tragen. Davor sehen wir eine Aneinanderreihung von kranken Fallen die es in sich haben.
Zu der ganzen Veranstaltung kommt ein neues Element hinzu: die Öffentlichkeit. So findet das erste Spiel des Films auf einem öffentlichen Platz statt. Die Zuschauer schauen fasziniert zu und holen ihre Handys raus um alles mit zu filmen. Ist das eine Kritik an den eigenen Fans die sich diese ganze perverse Scheiße ansehen?
Daneben gibt es noch eine Selbsthilfegruppe von „Jigsaw Überlebenden“ die sich, angeführt von einem besonders medienwirksamen Exemplar, in der Öffentlichkeit präsentiert und die Botschaft verbreitet, durch die Fallen wurde ihr Leben zum positiven verändert. Wieder eine Kritik an den Saw Fans die gerne mal behaupten Jigsaw hätte eigentlich nur gute Absichten?
Trotz dieser neuen Ideen plätschert der Film zunächst nur vor sich hin und reiht, wie gesagt, Folterszene an Folterszene. Das ist in Ordnung und hat mir gut gefallen. Spannung war aber nicht so besonders vorhanden. Das liegt auch daran das Tobin „Jigsaw“ Bell wesentlich weniger Screentime hat als in den vorherigen Teilen. Stattdessen ist jetzt „Detective Hoffman“ (Costas Mandylor) der neue Jigsaw, der seinen persönlichen Rachefeldzug veranstaltet. Aufgelockert wird das ganze zum Beispiel durch den Auftritt von „Dr. Gordon“ aus dem 1. Teil (ja der; ja er hat überlebt).
Am Ende kommt dann aber alles anders als man denkt. Es endet alles da wo es begann und das ist genial. Es wurde sich sehr stark bemüht einen guten Abschluss zu finden. Gleichzeitig haben sie nicht nur ein Hintertürchen sondern gleich mehrere Scheunentore offen gelassen für eine Fortsetzung. Wie wir jetzt wissen wird es ja eine Fortsetzung geben die am 26.10.2017 in die Kinos kommt: Jigsaw – Saw Legacy. Ob das eine direkte Fortsetzung oder eine Art Reboo wird, werden wir sehen.
Noch eine negative Sache: die Splattereffekte sind ziemlich gut aber ganz offensichtich mit Computereffekten gemacht. Da lob ich mir doch unseren Olaf Ittenbach der nach wie vor alle Splattereffekte mit selbst gebastelten Dummies und Literweise Kunstblut herstellt. Das sieht einfach besser aus.
Fazit: für Saw Fans, aber auch nur für die, unbedingt zu empfehlen. Man muss auf jeden Fall die Teile davor gesehen haben!
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