Neben den 6 „… of the Dead“ Filmen des legendären und leider schon verstorbenen Regisseurs George Romero und dem geplanten Film „Road of the Dead“, der von Matt Birman realisiert wird, hat Romero sein Zombieuniversum auch in Form von Comics erweitert. So erschien zwischen 2014 und 2015 das Werk „Empire of the Dead“, welches in 3 Bänden abgeschlossen und auch auf deutsch erhältlich ist.
Das besondere an „Empire“ im Gegensatz zu den Zombiefilmen von Romero ist, dass es hier neben Zombies noch weitere Untote gibt, nämlich Vampire.
Weiterhin ist ein Zentrales Thema ob die Zombies noch so etwas wie Intelligenz und Menschlichkeit besitzen, ein Frage die bereits seit „Day of the Dead“ behandelt wird.
Zum Inhalt:
Fünf Jahre nach Ausbruch der Zombieseuche: im größtenteils zerstörten New York haben sich die restlichen Menschen unter Bürgermeister Chandrake zusammengerottet. Sie leben halbwegs zivilisiert und sicher, Chandrake sorgt für Essen und Abwehr gegen die Zombies. Was die Menschen nicht wissen: Chandrake ist ein Vampir und hat mit seiner Vampirsippe seit Jahrhunderten darauf gewartet über die Menschen zu herrschen. Zur Belustigung der Menschen veranstaltet er in einer Arena Kämpfe in denen sich Zombies gegenseitig zerfetzen.
Die Wissenschaftlerin Penny kommt in die Stadt um zu erforschen ob man Zombies zähmen kann. Eine ehemalige Polizistin scheint ein besonders geeignetes Zombie-Forschungsexemplar zu sein: sie hat so etwas wie Restintelligenz, ist lernfähig und scheint sogar Emotionen zeigen zu können.
Außerdem tauchen Südstaatler in der Stadt auf, die irgendetwas vor zu haben scheinen und es gibt noch ein kleines obdachloses Mädchen dass sich mit einem Zombie anfreundet.
Wie man an meiner Zusammenfassung sieht ist einiges los in der Handlung und da habe ich die Geschichte wirklich nur kurz angerissen. Das ganze ist schön flüssig erzählt und gut illustriert. Einigermaßen spannend ist die Geschichte auch, was wie bei den Filmen aber eher an den interessanten Charakteren liegt. Mit einigen Figuren kann man gut mitfühlen und es interessiert einen sehr wie es mit ihnen weiter geht. Das Ende ist dann aber, ebenfalls typisch für Romeros Zombiewerke, mehr oder weniger offen gehalten. Neben Gesellschaftskritik als zentrales Element der Handlung, gibt es natürlich auch wieder viel Splatter zu sehen.
Problem für eine „of the Dead“ Geschichte ist, dass hier die Zombies fast nur eine Randerscheinung sind und keines Wegs eine solche Bedrohung darstellen wie in den Filmen. Die eigentliche Bedrohung sind hier die Vampire und dass sind zwar auch quasi „lebende Tote“, deswegen passt der Titel schon, aber es ist halt nicht ganz dass was man erwarten würde. Viel mehr erinnert das ganze an die Romane/Serie „The Strain“.
Sehr schön ist die Anspielung auf „Night of the Living Dead“. Bisher hatten die ganzen Filme ja inhaltlich keinen direkten Bezug zueinander, hier im Comic ist eine Hauptfigur mit einer Person aus dem ersten Romero Zombiefilm verwandt. Sehr witzig, wenn auch inhaltlich nicht weiter von Belang.
Nochmal kurz zu den Illustrationen: diese sind in einem eher realistischen Stil, sehr düster gehalten und auch mit sehr viel roter Farbe versehen. An manchen Stellen wirken die Zeichnungen ein wenig skizzenhaft aber insgesamt geht das Artwork in Ordnung. Jeder Band ist von einem anderen Zeichner realisiert, wodurch der Stil nicht ganz konsistent ist aber das alles ist man ja von US Comics gewöhnt. Ich finde das nicht so toll, es stört aber auch nicht wirklich.
Eine TV Serie dazu ist übrigens auch in Planung. Bei dem Umfang der 3 Bände an Handlung und Charakteren ist das auch sinnvoll, in einem Film müsste man zu viel davon weglassen.
Fazit: Für Romero-Fans eine weitere gelungene „… of the Dead“ Geschichte, die allerdings nicht an die Klasse der ersten drei Filme heranreicht und den Schwerpunkt mehr auf Vampire als auf Zombies verlagert.
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