René Wiesners Kurzfilm „Ossarium“ behandelt wieder den Tod, wieder als eine Art experimenteller Dokumentarfilm. Diesmal geht es um eine Frau die das Ossarium (Beinhaus) im tschechischen Sedletz besucht. Sie scheint so fasziniert von den menschlichen Überresten zu sein, dass sie sich sogar ein Andenken mitnimmt.
Statt erklärender Worte setzt diese quasi-Dokumentation voll und ganz auf die von der Kamera dynamisch eingefangenen Bilder und vermittelt damit Eindrücke aus dem echten Ossarium und der Gefühlswelt der Besucherin. Verstärkt durch die äußerst düstere Musik von Stephan Ortlepp, hinterlässt der Kurzfilm einen sehr morbiden Eindruck der an Nekromantik erinnert (allerdings in einer harmloseren Variante).
Obwohl der Film vom Stil her vergleichbar ist mit René Wiesners Das Wundern des jungen Ulysses, hat „Ossarium“ leider keine Geschichte in dem Sinne. Das heißt es gibt hier keine spannende Story oder überraschende Auflösung am Ende. Sehenswert ist er auf Grund der düsteren Atmosphäre aber durchaus.
Fazit: Düstere Experimental-Doku über das Ossarium in Sedlitz. Nicht weltbewegend aber sehenswert.
Filminfo:
OT: Ossarium; Deutschland/Tschechien 2018; Regie: René Wiesner; Darsteller: AnsDie Rechte aller verwendeter Bilder (Filmplakate, Cover, Screenshots) liegen bei den jeweiligen Filmmachern/Publishern und werden von dieser Seite als Bildzitat verwendet um das Review zu untermauern.
Bildquelle: https://www.imdb.com/title/tt8803512/mediaviewer/rm3178784000 © Jeff Clark
Startseite › Foren › [Review] Ossarium
Schlagwörter: Dokumentation, Experimentalfilm, Kurzfilm, René Wiesner