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[Review] Under Your Bed

Regisseurin Mari Asato inszenierte mit diesem japanischen Film einen äußerst verstörenden Thriller über Stalking, Missbrauch und sexuelle Gewalt. Dass sie gerade als Frau nicht zimperlich mit dem Thema umgeht, wirkt zunächst ungewöhnlich. Doch im Grunde ist es nur logisch: will man auf solche schwierigen Themen wie häusliche Gewalt aufmerksam machen, ist es sicher eine gute Idee, diese Misshandlungen in aller heftiger Deutlichkeit zu zeigen und den Zuschauer damit zu schockieren.

Zur Story: der 30 jährige Naoto ist ein extrem introvertierter Mann, der außer seinen Zierfischen keine Hobbies und keine Freunde hat. Selbst seine Eltern haben ihn vergessen. Die einzige Person die ihm etwas bedeutet ist Chihiro, mit der er vor 11 Jahre während des Studiums ein einziges mal Tee trinken war. Seit dem ist er vernarrt in sie. Er zieht heimlich in eine Wohnung in ihrer Nachbarschaft, beobachtet sie Tag und Nacht, macht Fotos von ihr und dringt sogar in ihre Wohnung ein. Als er mitbekommt, dass sie von ihrem Mann geschlagen wird, steht er in einem inneren Konflikt: soll er eingreifen und ihr helfen, sich damit aber selbst verraten? Kann er vielleicht sogar als ihr Retter dastehen oder würde sie ihn abweisen, weil er sie heimlich beobachtet hat?

Der Thriller „Under Your Bed“ baut sich langsam auf und kann die Spannung immer weiter steigern und bis zum Schluss halten. Gleichzeitig nimmt er sich Zeit die Figuren genau zu beleuchten und nachvollziehbar zu machen. So ist Naoto eine tragische Gestalt, da er unfähig ist eine normale Beziehung zu seinen Mitmenschen aufzubauen. Würde er nicht heimlich Chihiro beobachten, würde niemand etwas von den Gewalttaten mitbekommen, trotzdem bleibt natürlich sein Stalking ebenso ein Verbrechen, wenn auch hier sicher das kleinere. Chihiros Situation als Missbrauchsopfer wird schmerzlich genau beschrieben, auch die Gründe warum es ihr nicht gelingt sich aus der Beziehung zu befreien. Lediglich der Ehemann wird nicht weiter betrachtet, er ist einfach ein Arschloch. Zum Glück wird hier nicht versucht die Beweggründe für seine abscheulichen Taten zu erklären.

Optisch ist der Film toll gemacht und kommt in einem realistischen Stil daher. Dazu tragen auch die sehr guten Schauspieler bei, sowie die Tatsache, dass fast keine Filmmusik zum Einsatz kommt. Ich bin normalerweise ein großer Fan von Filmmusik und mich beeindruckt immer wieder wie eine gelungene Musikuntermalung die Atmosphäre unterstützen kann. Dieser Film beweist, dass auch ohne Musik eine gelungene Stimmung erreicht werden kann. Durch die blutigen Gewaltexzesse und Spannungsmomente bietet der Film zu dem einige horrorartige Elemente.

Fazit: Äußerst krasser, erschreckend realistischer und sehr spannender Horror-Thriller um Stalking und Missbrauch!

Filminfo:
OT: アンダー・ユア・ベッド; Japan 2019; Regie: Mari Asato; Darsteller: Kengo Kora, Kanako Nishikawa, Kenichi Abe, …

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Bildquelle: nipponconnection.com

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