Ziemlich überraschend wurde vor einiger Zeit eine Fortsetzung zu Rob Zombies „Haus der 1000 Leichen“ und „The Devil’s Rejects“ angekündigt. Es schien zunächst merkwürdig, wie es nach dem zweiten Teil mit der Familie Firefly weiter gehen soll. Rob Zombie schafft es aber ganz gut daran anzuknüpfen – wenn auch auf unrealistische Weise.
So haben Baby, Otis und Captain Spaulding wie durch ein Wunder die jeweils mehr als 20 (!) Einschüsse überlebt und erwachen circa ein Jahr später wieder aus dem Koma. Sie sind aber natürlich fest genommen. Ohne zu viel zu spoilern handelt ein Teil des Films nun davon, wie sie aus dem Gefängnis ausbrechen, und ein Teil davon wie sie sich auf der Flucht befinden.
Captain Spaulding gespielt vom kürzlich verstorbenem Sid Haig, spielt dabei leider keine große Rolle und kommt nur am Anfang des Films vor. Da der Schauspieler vor den Dreharbeiten bereits gesundheitlich sehr stark angeschlagen war, hatte Rob Zombie das Drehbuch mehr als zehn mal umgeschrieben, um schließlich leider Captain Spauldings Rolle so klein wie möglich zu halten. Der dritte im Bunde ist nun ein Cousin der Fireflys namens Nightwolf (der Name taucht tatsächlich schon in Teil 2 auf). Gespielt wird er von Richard Brake (31) und fügt sich gut ein. Schade ist es dennoch um Captain Spaulding.
Wo Teil 1 eine Art Hommage an „Texas Chainsaw Massacre“ mit vielen visuellen Eigenheiten war, entpuppte sich Teil 2 als sehr brutales Roadmovie. Teil 3 nun ist wiederum etwas ganz anderes, verbindet aber gekonnt Elemente aus den Vorgängern mit neuen Elementen. Neu ist zum Beispiel, dass die Psychopathen-Familie in den Medien verherrlicht und von Fans verehrt wird. Diese Gesellschaftskritik spielt aber leider im weiteren Verlauf der Handlung keine Rolle mehr. Der Film enthält zwar Roadmovie Elemente die an den zweiten Teil erinnern, insgesamt geht er aber wieder mehr in eine unrealistischere Richtung und erinnert mit total verrückten Einfällen und sehr überzeichneten Charakteren eher an Teil 1. Teilweise wirkt der Film schon sehr bunt und comichaft, was nach Teil 2 doch etwas ungewöhnlich erscheint. Dieser Stilbruch gefällt vermutlich nicht jedem, ich fand es aber gut.
Dem Film mangelt es leider auch etwas an Spannung. Die Fireflys sind eigentlich immer überlegen, man fiebert kaum mit ihnen mit, da sie ohnehin alle Gegner besiegen. Das Ende lässt einen dann ebenso unbefriedigt zurück.
An Unterhaltungswert mangelt es dem Film aber nicht. Die liebgewonnenen Bösewichte Baby und Otis führen einen durch den Film und sind so schön psychopathisch wie früher. Die bereits erwähnten verrückten Charaktere und Einfälle sorgen für Abwechslung und man ahnt nie was die Fireflys als nächstes erwartet. Zudem sind die Dialoge sehr unterhaltsam. Das erinnert an einen Tarantino Film.
Zudem ist das ganze wieder sehr schön gefilmt und mit atmosphärischer Musik passend unterlegt. Der Gewaltgrad ist wie bei den Vorgängern sehr hoch, Splatterfans kommen auf jeden Fall auf ihre Kosten.
Als Fan der ersten beiden Teile betrachte ich den Film als sehr gelungen – man muss sich nur darauf einlassen, dass er ein bisschen anders ist. Das ist aber eher ein Vorteil.
Trotzdem hinterlässt der Film einen etwas schalen Beigeschmack. Teil 2 wäre schon ein guter Abschluss der Geschichte gewesen und mit mehr Sid Haig hätte Teil 3 halt viel mehr Sinn gemacht und hätte noch viel genialer sein können.
Insgesamt können aber alle Fans der Familie Firefly und von Rob Zombies Filmen zufrieden sein mit „3 From Hell“ und sollten ihm eine Chance geben!
Fazit: Anders als die ersten beiden Teile und sicherlich nicht perfekt. Insgesamt aber sehr brutal, unterhaltsam und sehr gut!
Filminfo:
OT: 3 from Hell; USA 2019; Regie: Rob Zombie; Darsteller: Bill Moseley, Sheri Moon Zombie, Richard Brake, Danny Trejo, Sid Haig, …Die Rechte aller verwendeter Bilder (Filmplakate, Cover, Screenshots) liegen bei den jeweiligen Filmmachern/Publishern und werden von dieser Seite als Bildzitat verwendet um das Review zu untermauern.
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Schlagwörter: Horror, Rob Zombie, splatter, thriller