OT: Escaping the Dead; Dänemark 2017; Regie: Martin Sonntag; Darsteller: Bastian Brinch Pedersen, Kim Sønderholm, Sune Rolf Jensen, …
Der Zombiefilm „Escaping the Dead“ aus Dänemark basiert auf einer Nachricht, die vor ein paar Jahren die Runde machte. Damals hatte ein Mann in Florida unter Drogeneinfluss einem anderen das Gesicht abgefressen. Die Idee für diesen Film ist also, dass in Kopenhagen eine neue Droge die Runde macht, die ihre Konsumenten in zombieartige Wesen verwandelt, die die übrigen Menschen anfallen und fressen wollen.
Prinzipiell ist das eine kreative Idee, allerdings geht es nach einem gut gemachten Intro erstmal langweilig weiter. Die Hauptfigur namens David ist ein Kiffer und Drogendealer mit Rastas, eine Gestalt die sonst in Filmen mehr die witzige Nebenrolle darstellt. Viel zu viel Zeit wird darauf verwendet zu zeigen wie er von der Mafia zum Verkaufen von Drogen quasi gezwungen wird und wie dadurch schließlich die Zombiedroge in Umlauf kommt. Als dann die Zombieseuche ausbricht, irrt er viel zu lange ziellos umher… das ist alles ziemlich in die Länge gezogen.
Ab der Hälfte des Films, wird es dann allerdings deutlich besser. Und zwar ab der Stelle an der David auf einen Polizisten trifft. Dieser wird vom goßartigen Schauspieler Kim Sønderholm (Night Circus, Your Flesh, Your Curse) gespielt, der einfach jeden Film bereichert. Zusammen zieht das ungleiche Paar (Kleinkrimineller + Polizist) weiter, um den Zombiehorden irgendwie zu entfliehen.
Kim Sønderholm war bei der Filmvorstellung auf dem Weekend of Fear 2018 anwesend und verriet auch, dass dieser Amateurfilm über einen Zeitraum von 5 Jahren gedreht wurde und dass die Filmcrew im Laufe dieser Zeit scheinbar einiges dazu gelernt hat.
Tatsächlich ist der Film gerade in der ersten Hälfte noch sehr amateurhaft gemacht. Das geht dabei los, dass der Hauptdarsteller mehrmals ausversehen in die Kamera kuckt, sehr peinlich. Dazu ist die Beleuchtung in vielen Szenen unbrauchbar. Sowohl bei manchen Außenaufnahmen bei Nacht als auch bei manchen Szenen in Davids Zimmer, sieht man fast nichts. Generell ist die Bildqualität bescheiden. Das schlimmste ist aber wie schon erwähnt, dass sich alles zu sehr in die Länge zieht.
Ab der Hälfte wird es insgesamt besser, sowohl inhaltlich als auch technisch, aber das gelbe vom Ei ist das auch noch nicht. Ein paar wenige lustige Szenen lockern das Geschehen etwas auf, zum Beispiel ein Gastauftritt von Lloyd Kaufmann als Sextourist. Vielleicht wäre es eine gute Idee gewesen, insgesamt mehr Humor hereinzubringen.
Zu gute halten muss man dem Film, dass er für einen Amateurfilm ziemlich aufwendig gemacht ist. Es wurde an vielen verschiedenen Schauplätzen gedreht und es kommen auch ziemlich viele Zombies drin vor, mit gutem Makeup und guten Effekten. Und halt Kim Sønderholm.
Fazit: Mittelmäßiger Amateurzombiefilm, der durch Kim Sønderholm gerade noch sehenswert ist.
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